Motivationstipps

Kommen Sie raus aus Ihrer Komfortzone


Sehen Sie diesen Artikel als virtuelle kalte Dusche zum Aufwecken. Passend dazu geht es heute um das Verlassen seiner Komfortzone. Die Komfortzone schließt alle Bereiche unseres Lebens ein, an die wir uns gewöhnt haben und wo wir keine Überraschungen erwarten bzw. wünschen. Wir sind alle Gewohnheitstiere und es ist immer wieder erstaunlich wie schwer es ist einen Menschen aus einem jahrelangen Rhythmus zu bringen. Die meisten unserer Tage bestehen aus Routineaufgaben und Wiederholugen.

Wir waschen unsere Hände auf die gleiche Weise. Wir duschen auf dieselbe Weise. Genauso ist es beim Autofahren, Kämmen, Surfen im Internet, Lesen, Denken, Laufen, Zähneputzen, Schreiben, Arbeiten, usw. In den meisten Fällen ist das sinnvoll und nützlich. Es gibt schließlich keinen vernünftigen Grund seine Zähne jeden Tag anders zu putzen und dabei nachdenken zu müssen. Automatische Vorgänge sind irgendwie angenehm und erleichtern unser Leben.

Das Problem ist, dass es bestimmte Bereiche gibt, wo wir aus dem gewohnten Handlungsablauf ausbrechen müssen, wenn wir persönlich wachsen wollen. Es ist natürlich für einen schüchternen Menschen einfacher zu versuchen in Online-Chats Freunde zu finden, keine Fremden auf der Straße anzusprechen und sich in der Gruppe nicht zu melden, wenn er eine Meinung hat. Wenn alles beim Alten bleibt, besteht ja auch kein Risiko, dass etwas Unerwartetes, möglicherweise sogar Negatives, passiert.

Das ist in Ordnung, wenn man sich nicht ändern möchte. Doch will man das – und Veränderung ist notwendig, wenn man wachsen und erfolgreich sein will – dann muss man aus seiner Komfortzone austreten. Wo sie bei Ihnen liegt, wissen vermutlich nur Sie selbst. Doch eines ist immer sicher: Es ist nicht angenehm aus ihr zu treten. Meistens ist es sogar so unangenehm und schmerzhaft, dass sich viele Menschen niemals trauen.

Um neue Ziele zu erreichen und in einem Bereich zu wachsen, muss man Dinge tun, die man noch nie gemacht hat. Man muss aus sich herausgehen. Falls man gemütlich und ohne Schwierigkeiten oder Probleme leben will, kann man keine großen Veränderungen erwarten. Ich meine hier nicht Probleme im negativen Sinne, sondern einfach Herausforderungen, die man überwinden muss, was sicherlich nicht immer einfach ist. Doch hinterher lohnt es sich immer. Um sein Leben zu verändern, muss man sich ändern.

Wenn Sie sich Erfolg wünschen, müssen Sie auch danach streben aus der Komfortzone herauszutreten. Viele Menschen haben sich mit ihren derzeitigen Lebensumständen, ihrem Gehalt und ihren Freunden und Bekannten arrangiert. Es scheint irgendwie angenehmer alles beim Alten zu belassen, als zu riskieren neue Erfahrungen zu machen und das zu tun, was man wirklich will. Man muss jedoch lernen sich wohl zu fühlen, wenn man sich unwohl fühlt und nicht in der Komfortzone ist.

Das hört sich zwar paradox an, aber ich habe ein Beispiel: Stellen Sie sich einen extrovertierten Menschen vorstellt, der jede Gelegenheit nutzt um auf andere zuzugehen, offen ist und regelmäßig zur einer Gruppe spricht, entweder unter Freunden oder auf Schulungen/Seminaren. Obwohl es äußerlich so aussieht, als wäre dieser Mensch einfach selbstbewusster als andere, kennt er doch die Angst vor Ablehnung und riskiert sich zu blamieren oder etwas Falsches zu sagen.

Er hat mit Sicherheit auch etwas Lampenfieber oder ist nervös, wenn er vor anderen, unbekannten Menschen spricht, doch er lässt sich dadurch nicht aufhalten. Auch Menschen, von denen wir das nie erwarten würden, haben Ängste, Zweifel und Unsicherheiten, doch sie lassen sich nicht von ihnen vom Handeln abbringen.

Falls Sie eine neue Fähigkeit erlangen wollen, erfordert das immer den Mut es trotz seiner Bedenken und seiner Zweifel zu tun, vor allem wenn andere Menschen daran beteiligt sind (z.B. öffentliches Reden, reich werden, TV-Reporter werden). Bis man sie beherrscht, dauert es eine Weile und man fühlt sich die meiste Zeit etwas unangenehm oder ist zumindest nervös. Doch es ist der einzige Weg. Ein Grund warum viele Menschen die gelernten Dinge nicht umsetzen ist die Angst vor diesem Verlassen seiner Komfortzone.

Wer weiß, was dabei passieren kann? Man hört schließlich die verschiedensten Dinge. Das ist so ähnlich wie das Verhalten eines Mannes, der eine Frau ansprechen will, die in Begleitung eines oder sogar mehrerer Männer läuft, und sich nicht traut, weil er Angst davor hat verprügelt zu werden, falls einer davon ihr Freund ist. Das passiert vielleicht einmal in 10 Jahren, aber mit diesem Risiko muss man leben, falls man aus seiner Komfortzone raus will. Oder man wählt den sicheren Weg und macht sich auf den Nachhauseweg. Zuhause ist es am sichersten.

Wir alle hatten diese Gefühl, als wir dachten: “Oh, das gefällt mir nicht. Vielleicht überleg’ ich mir das Ganze nochmal.” Eine Situation, die fast jeder kennt, ist der Sprung vom 3-Meter-Brett im Schwimmunterricht während der Schulzeit. Ehrlich gesagt, war ich nicht besonders gespannt darauf runterzuspringen als ich von oben ins Wasser geschaut habe. Ich wollte runter, aber hinter mir waren andere Kinder, die auf meinen Sprung (oder das Gelächter, falls ich nicht sprang) warteten. Also tat ich es und kam an einem Stück wieder aus dem Becken.

Hinterher ist es keine große Sache. Doch um es tatsächlich zu wagen, ist ein Portion Mut und Selbstvertrauen notwendig, besonders wenn man alleine ist und keine anderen zuschauen. Das Verlassen seiner Komfortzone ist auch eine Gewohnheit, die man entwickeln kann. Wenn man jeden Tag nur eine kleine Sache tut, vor der man sich ein wenig fürchtet, wird man sich nach einigen Monaten nicht wiedererkennen.

Uns wird meistens nicht begebracht oder empfohlen das zu tun, was sicher ist. “Mach deine Ausbildung, dann hast du was Sicheres!”, “Warum solltest du einen sicheren Job aufgeben und etwas riskieren!” oder “Wer weiß, was da alles passieren kann!” sind nur einige der Sätze, die das verdeutlichen. Es geht meistens vor allem darum ein gewisses Niveau an Gemütlichkeit zu erreichen. Ungefähr so wie bei dem Bären aus König der Löwen (mir fällt sein Name nicht ein).

Daran ist nicht auszusetzen, außer man will mehr vom Leben und hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, die man erreichen will. Dann sollte man nicht auf Gemütlichkeit setzen, und sich eher mit der Ungemütlichkeit anfreunden. Es ist in Ordnung ab und zu dieses Gefühl zu haben und zu denken: “Puuh, ich weiß wirklich nicht wie ich das hinbekomme…” Und wenn man nicht verzweifelt oder in Panik aufgibt, schafft man es am Ende immer. Dann spürt man, dass man durch dieses Erlebnis über sich hinausgewachsen ist.

Sie erinnern sich vielleicht noch daran wie es war als Sie zum ersten Mal einen wichtigen Vortrag vor einer Gruppe von fremden Menschen gehalten haben. Falls Sie ein Mensch sind und einen Puls haben, waren Sie etwas nervös. Manche mehr, manche weniger. Doch jeder hatte etwas Lampenfieber.

Es hat vermutlich keine Rolle gespielt wie gut Sie auf diesen Vortrag vorbereitet waren. Natürlich hilft es, wenn weiß wovon man redet und organisiert ist, aber die Nervosität ist immer da, wenn man etwas zum ersten Mal tut. Da hilft alles nichts, man muss eben durch. Sie haben jedoch nur gelernt wie man einen Vortrag hält, indem Sie es selbst getan haben. Sie haben kein Buch darüber gelesen. Genauso wie Sie als Kind keine Bücher über das Krabbeln, Laufen oder Fahrradfahren studiert haben. Sie haben es durch Handeln und Ihre Erfahrungen dabei gelernt.

Wir als Erwachsene neigen jedoch dazu alles bis ins kleinste Detail zu analysieren bis wir endlich etwas unternehmen (nur um sofort danach weiter zu analysieren). Eine gute Methode um das zu erreichen, ist einen Mentor zu finden, der einen motiviert und aus der Komfortzone schubst. Eine weitere Möglichkeit ist eine Gruppe gleichgesinnter positiver Menschen beizutreten, die ähnliche Ziele haben.

Das erste mal ist es immer am unangenehmsten. Wie beim Joggen, falls man einige Monaten kein Sport gemacht hat. Dieser erste Muskelkater hat schon so manche Diät vorzeitig beendet. Doch der Schlüssel liegt im Weitermachen. Es wird immer leichter. Gleichzeitig darf nicht wieder der Gemütlichkeit zum Opfer fallen, weil man in Zukunft keinen Muskelkater will und immer die gleiche Strecke laufen. Nein, man muss die Messlatte jede Woche ein wenig höher legen, um besser werden zu können.

Riskieren Sie es einfach, auch wenn die Gefahr besteht, dass Sie am Ende als Idiot dastehen. Wenn Sie Ihre Komfortzone verlassen, werden nicht immer positive Dinge geschehen, doch falls Sie nichts Neues versuchen, können keine großen Dinge geschehen. Wenn Sie das tun, was Sie bisher getan haben, werden Sie die gleichen Ergebnisse erhalten wie bisher.

Um Erfolg zu haben, müssen Sie sich selbst immer wieder herausfordern. Niemand wird als Gewinner geboren. Man macht sich erfolgreich.

Werner Langfritz

Seit über 20 Jahren selbständiger Unternehmer. Onlinemarkting Coach und WordPress Experte. Veranstalter und Referent zahlreicher Seminare und Workshops. Gründer der WordPress Akademie für Onlinemarketing.

6 Kommentare

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  • Hallo Herr Langfritz,

    ein recht zutreffender Artikel auf die Motivation und die Psyche jedes Menschen. Sie beschreiben genau zutreffend die Gesellschafts-handlungen von jedem einzelnen von uns. Ich habe mich auch immer dabei gefragt, warum man so erzogen wurde, bis ich selber realisiert habe, dass es falsch ist immer den sichersten Weg zu wählen. Denn ein Unternehmer riskiert immer und wird oft dafür belohnt.

    Gruss,

    Ilja

  • Absolut richtig. Sie bringen es auf den Punkt. Der häufigste Grund warum Menschen nicht ins Handeln kommen, ist einfach Angst. Angst vor Ablehnung. Von der logischen Seite überhaupt nicht verständlich, sich davon abbringen zu lassen. Aber das zeigt nur wieder sehr schön, dass wir fast nur von Emotionen gelenkt werden.

  • Sehr geehrter Herr Langfritz,
    sehr guter Artikel. Grundvoraussetzung ist natürlich, dass man Kreaktiv und aktiv ist. Nur … was ist, wenn man darauf angewiesen ist, dass potentielle Kunden (Weintrinker) aus ihrer Komfortzone heraustreten? Dann wird es erst richtig schwierig! Leider ist es doch so, dass die Masse der Bevölkerung in der Bequemlichkeit und Alltagstrott gefangen ist … 75% der Weine werden im LEH & Discounter verkauft. Warum? Es ist so bequem … Sie können bei der Einführung eines Projektes, welches einmalig ist und der optimalen Alternative für Weintrinker sehr nahe kommt, große Schwierigkeiten haben … weil … ja weil die Masse einfach Angst vor Veränderungen hat ….
    Ich behaupte, es geht vielen kreativen Köpfen in Deutschland so. Geile Ideen, Konzepte und Projekte die auf Grund des hohen Sättigungsgrades und mangelnder Entscheidungsbereitschaft „vertrocknen“ …
    Viele Grüße und vielen Dank für die Denkanstöße
    Ihr Rolf Cordes

  • Hallo, Herr Langfritz!
    Ihr Artikel spiegelt unsere Unzulänglichkeiten genau wider. In etlichen Punkten konnte ich mich selbst erkennen. Es ist halt bequemer, Problemen aus dem Weg zu gehen. Nochmals vielen Dank für das Wachrütteln.
    Liebe Grüsse
    Elmar Berger

  • Hallo Werner,
    habe deinen Artikel erstheute per Mail zum Anlesen bekommen und war über die Länge und Aktualität deines Beitrages angenehm überrascht.
    Meist nimmt man sich ja zum Jahreswechsel die „guten Vorsätze“ fürs neue Jahr vor und schwupps, in der 2. Kalenderwoche relativiert man schon und Ende Januar ist man wieder oder immer noch im alten Fahrwasser.
    Ich wünsche dir und deinen Lesern ein unbequemes Jahr 2012 mit ganz viel Erfolg im Internet, im privaten Umfeld und natürlich auch für die Gesundheit.
    Vielleicht treffen wir uns ja beim Verlassen unserer KOmfortzonen, wenn wir unsere Projekte 2012 umsetzen und trotz des ein oder anderen Stolpersteins auf dem Weg, weider aufstehen und weitergehen.
    Viel Erfolg und Freude wünscht
    Heike

  • Lieber Herr Langfritz,

    das haben Sie sehr schön geschrieben und ich glaube, ich habe den Artikel genau zum richtigen Zeitpunkt gelesen. Wie schnell ist man immer wieder ins alte Fahrwasser abgerutscht. Deshalb gibt es nur eines, Raus aus der Box, Raus ins Leben, no matter what.

    Liebe Grüsse,
    Andreas Schadegg

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